Weidenlehrpfad

Weidenlehrpfad und Weidenkirche

siehe auch: www.kleingartacher-weidenlehrpfad.de und www.huk-kleingartach.de

Im Jahr 2009 hatte ich die Idee, in der direkten Nachbarschaft unseres Haus-Grundstückes auf städtischem Gelände einen Weidenlehrpfad anzulegen. Mit Zustimmung der Ortsbehörde konnte er 2010 angelegt werden und ist fortan mein ehrenamtliches Engagement für das „Städtle“.

Der vorhandene reizvolle und viel benutzte Fußweg am Rande des Seebaches mit dem abgrenzenden Hügelwall war geeignet, in das Lehrpfad-Konzept integriert zu werden.

51 Weidenarten haben mittlerweile  in der Talaue ihren Platz gefunden und wachsen jährlich zu stattlichen Büschen und Bäumen heran. Durch die Vielfalt der Weidensorten bekommt der Pfad jahreszeitlich immer wieder verschiedene Ansichten und lädt die Besucher zu Spaziergängen ein. Sind es im Frühjahr die unterschiedlichen Farben und Formen der „Kätzchen“, so zeigen sich im Sommer die unterschiedlichsten Weidenblattformen, die manchem Besucher Rätsel aufgeben. Im Winter dann, wenn die Pflanzen blattlos sind, erstrahlen die Weidenruten in leuchtendem Gelb, Rot, Braun bis hin zu „Reifweidenweiß“ .

Die Weidenbüsche werden – bis auf ein paar Ausnahmen – jährlich bodeneben abgeschnitten und die Weidenruten sorgfältig und nach Sorten geordnet zu kleinen Bündeln gebunden.

Der Weidenlehrpfad wird am Anfang und Ende mit Portalen und Zäunchen eingegrenzt, ein Weidenpavillon ist im vorderen Pfadbereich entstanden. Spaziergänger können in der Weidenmuschel im Pfad sitzen und verweilen und Kleinkinder im Spielhaus auf kleinen Weidenstühlchen sitzen. Über den ganzen Pfad verteilt sind Weideninstallationen und Flechtwerke, die Aufschluss geben, was man mit Weide alles flechten kann.

Mir als Flechterin ist es wichtig und ein Ziel, „eines der ältesten Handwerke“, das Flechten mit Weide zu erhalten und weiterzugeben. Dies erfolgt in den Flechtkursen direkt beim Weidenpavillon.
Die „moderne Flechterei“ bietet viel Neues und Kreatives und ergänzt den guten alten Weidenkorb.

2013 wurden auf dem Hügelwall zusätzlich 40 Strauchrosen eingepflanzt, die im Frühsommer und bis zum Herbst das satte Weidengrün farbig aufpeppen.

Die Pflege und Instandhaltung des Pfades sowie der Flechtinstallationen werden von mir und meinem Ehemann ehrenamtlich abgeleistet. Desweiteren haben wir die jährliche Pflege des Seebachgeländes im Weidenlehrpfad übernommen. In ehrenamtlicher Mission  führe ich jedes Jahr zahlreiche Gruppen und Vereine durch den Weidenlehrpfad und die Weidenkirche. Die Führungspauschale in Höhe von 30 € erhält der Heimat- und Kulturverein Kleingartach.

Im Frühjahr 2015 wurde auf dem 2.Gelände- Abschnitt des Weidenlehrpfades die geplante mitwachsende Weidenkirche „gebaut“. Sie ist 10 m lang, 5 m breit und der Kirchturm 7 m hoch. Grundlage ist ein Rankgerüst aus Stahl, das die Kirchenform vorgeben wird. In und um das Rankgerüst wurden verschiedenartige Weiden gepflanzt, die das Gotteshaus begrünen werden.

Die Weidenkirche ist zu jederzeit frei zugänglich, und soll ein Ort der Meditation und Ruhe geben. Die Weidenkirche als spiritueller Ort steht für das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Sie ist offen für alle Menschen ohne Ansehen der Konfession und lädt zu Gottesdiensten und Andachten ein oder zum Innehalten und Zur-Ruhe-Kommen.

Die erste kirchliche Veranstaltung war der Gottesdienst im Grünen der Ev. Kirchengemeinde Kleingartach am 14.06.15.

Im Rahmen dieses Gottesdienstes mit geladenen Ehrengästen wurde die Weidenkirche in Verbindung mit dem 2. Flechtermarkt eingeweiht.

Veranstaltungen, die einen religiösen Charakter, respektive kirchliche Amtshandlungen beinhalten sind aus kirchenrechtlichen Gründen gesondert anzumelden. Dies ist Bestandteil der Nutzungsordnung für die Weidenkirche. Mittlerweile gab es 2 Hochzeiten, 1 Taufe, 1 Diamantene Hochzeit, immer wieder kleine Andachten und Gottesdienste.

Der Weidenlehrpfad gehört organisatorisch zum Heimat- und Kulturverein Kleingartach und ist integrierter Bestandteil der örtlichen Wanderwegstrecke rund um den Stadtteil.